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Good Vibrations / The Beach Boys

Bass: Carol Kaye / Ray Pohlmann / Lyle Ritz

Der Beach Boys Song „Good Vibrations“ erschien am 10. Oktober 1966 als Single und stürmte die internationalen Charts innerhalb kürzester Zeit. Die Produktion, die auf das Konto von Brian Wilson ging, war enorm aufwendig und galt damals als die teuerste Produktion einer Popsingle überhaupt. Wilson nutze das Tonstudio als Instrument, was auch an den vielen Tonbandschnitten bei „Good Vibrations“ deutlich wird. Auch konnte er auf eine hervorragende Auswahl an Studiomusikern zurückgreifen, die sogenannte „Wrecking Crew“. Am E-Bass waren Carol Kaye und Ray Pohlmann bei den Aufnahmen, wessen Take es aber tatsächlich auf die Veröffentlichung geschafft, sei dahingestellt. Am Kontrabass ist aber Lyle Ritz zu hören.

„Good Vibrations“ besitzt diesen Ablauf:

  • Verse 1
  • Chorus 1
  • Verse 2
  • Chorus 2
  • Bridge 1
  • Bridge 2
  • Chorus 2
  • Outro

In den beiden Versen (in Eb-Moll) spielt der E-Bass eine hohe, riffartige Melodie, die jeweils in der Mitte mit Basstönen vom Kontrabass gestützt werden. Beide Basslinien laufen in dem typischen Walking Bass Pattern der anschießenden Chorusse zusammen. Harmonisch geht es von der Durparallele Gb-Dur über Ab-Dur nach Bb-Dur, was in der Wiederholung als Dominante zur Ausgangstonika Eb-Moll gedeutet werden kann. Ein cleverer kompositorischer Kniff!

Sehr mutig für das poppige Format sind die beiden folgenden Teile (Bridge 1 und Bridge 2, manchmal auch Episode 1 und 2 genannt). An sie schließt ein kurzer Chorus an, der harmonisch umgedreht, also absteigend, läuft (Bb-Dur, Ab-Dur, Gb-Dur), bevor das Stück im Outro ausgeblendet wird.

In meinem Video habe ich versucht, den authentischen Basssound dieser Aufnahme zu rekonstruieren. Dafür habe ich einen 1965er Fender Precision Bass mit Flatwounds und Plektrum benutzt. Auch habe ich ein Stück Filz über die Saiten an der Brücke geklebt, um ein typisches Carol Kaye Felt Mute zu erhalten. Den Bass habe ich über einen Ampeg B15N von 1964 gespielt und den Bassbereich eher schlank aufgenommen. Denn der Tiefbass der Aufnahme kam – typisch für die Arbeitsweise damals – vom Kontrabass, der den größten Teil der E-Basslinie doppelt. Ich habe meinen amerikanischen Kay O-100 Sperrholzbass von 1942 gespielt, der mit relativ weichen Kunststoffsaiten von Gut-A-Like bespannt ist.

Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser tollen Beach Boys-Nummer!

Das sind die Transkriptionen der beiden Basslinien: