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Glide / Pleasure

Bass: Nathaniel Phillips

Den Song „Glide“ findet man als vorletzte Nummer auf dem Album „Future now“ von 1979. Da es der größte Hit von Pleasure war, sollte er auch auf keiner Best-Of-Zusammenstellung fehlen. So schaffte es „Gilde“ als einzige Auskopplung in die regulären US-Charts, während die anderen Singles der Band lediglich die US-R&B-Charts erklimmen konnten. Geschrieben von Perkussionist Bruce Smith und dem Bassisten Nathaniel Phillips ist dieser Song ein Paradebeispiel für den Funk der Endsiebziger Jahre: Ein perfekt gespielter, eisenharter Groove trifft auf eine eher cleane Produktion, die mehr Wert auf hippe Fusionklänge und Arrangements legt, als auf tiefer gehendes Songwriting.

Da wir uns aber mehr um die Basslinien als um das Songwriting scheren, sind wir bei „Glide“ sehr gut aufgehoben. Denn das Stück besteht eigentlich nur aus zwei Teilen, die beide auf sehr coolen Bassgrooves basieren. Es sind das Intro bzw. der Chorus und der Verse. Das Intro besitzt eine ungewöhnliche, sechstaktige Form, die sich harmonisch in E-Moll bewegt. Die Basslinie wird hier komplett geslappt. Nach der dritten Wiederholung geht es dann weiter zum Verse. Hier kombiniert Phillips akkordische Dezimen, die regulär mit den Fingern gespielt werden, mit knackigen Slaps. Achtet beim Üben auf einen sicheren Wechsel zwischen diesen beiden Spielarten. Harmonisch ist dieser Teil etwas dichter bei E-Dur (bzw. dem Dominantseptakkord E7). Aus Platzgründen habe ich hier lediglich die fünf Wiederholungen notiert. Es gibt allerdings beim dritten Durchgang eine kleine Variation: Hier lässt Phillips die beiden Dead notes im ersten Takt weg. Es schließt sich der Chorus an, der in der Basslinie dem Intro gleicht und dessen Form viermal gespielt wird. Strenggenommen ist dann das eigentliche Stück „Glide“ schon vorbei. Es kommt danach zwar noch ein minutenlanges Gegroove, bei dem es auch noch einige Variationen im Bass gibt. Allerdings habe ich – vor allem aus Platzgründen – darauf verzichtet, das alles auszunotieren.

Hier ist die komplette Transkription der Basslinie:

Ich wünsche euch viel Spaß mit dieser Basslinie, die es ganz schön in sich hat! Macht euch als erstes die Rhythmik klar, dann die Findersätze, die einzelnen Bewegungsabläufe von Schlag- und Greifhand, Koordination etc. Übt denn die einzelnen Grooves langsam mit einem Beat, der nicht schneller als das halbe Tempo sein sollte. Wenn das gut klappt, könnt ihr euch schrittweise dem recht sportlichen Originaltempo (118 bpm) annähern.